25 Jahre TdSC - Das Jubiläum 1999

Auszüge aus dem Jubiläumsheft

Interview mit Kaschi Mangels

Kaschi Mangels Kaschi Mangels war ab 1976 Veranstaltungsleiter der Kurverwaltung und von 1983 bis zur Pensionierung Anfang 1990 Leiter des Veranstaltungszentrums.

Ein Interview von Gisela Plambeck mit Kaschi Mangels

G.P.: 14 Jahre lang haben Sie den Tag der Shanty-Chöre organisiert und somit auch geprägt. Haben Sie Erinnerungen an die erste von Ihnen organisierte Veranstaltung?

Mangels: Im Juni 1976 erkrankte der damalige Veranstaltungsleiter Otto Prieß. Ich musste damals innerhalb von Stunden meinen Schreibtisch im Ordnungsamt räumen und wurde als kommissarischer Veranstaltungsleiter praktisch ins kalte Wasser geschmissen. Wenige Tage später fand bereits der 3. Tag der Shanty-Chöre statt. Ich kann mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, aber an eines doch ganz genau: Weil wir sehr wenig Personal hatten, habe ich am Tag der Veranstaltung gemeinsam mit dem damaligen Kurdirektor Hans Demgen die nassen Bänke im Kurpark trocken gewischt. Und wenn ich an diese Zeit denke, muss ich auch einen besonders engagierten Mitarbeiter, Erich Meyer, erwähnen, der mir in diesen Jahren zur Seite stand.

G.P.: Ursprünglich wurde der Tag der Shanty-Chöre, wie der Name ja schon sagt, an einem Tag veranstaltet. Ab wann wurden zwei Tage daraus und warum wurde die Veranstaltung nicht umbenannt?

Mangels: Einige Chöre, die von außerhalb kamen, reisten bereits am Vortag an und so kam es zwangsläufig zu der Überlagerung, auch bereits am Samstag etwas zu veranstalten. Bei der Gelegenheit haben wir dann nicht nur die Chöre in den Kurgebieten auftreten lassen, sondern auch einen Gala-Abend am Samstag abend in der Kurparkhalle angeboten. Die Kugelbake-Halle gab es damals noch nicht. Da sich dieses Festival immer größerer Beliebtheit erfreute, bewarben sich jedes Jahr mehr Chöre um eine Teilnahme. So wurde die Veranstaltung am Sonntag umbenannt in "Show & Shantys Nonstop". Da die Auftrittszeit auf 30 Minuten pro Chor begrenzt wurde, konnten wir dann bis zu 16 Chöre einplanen.

G.P.: Anfangs hat die Kurverwaltung zusammen mit dem Shanty-Chor Cuxhaven die Übernachtung organisiert. Wie war das vor über 20 Jahren?

Mangels: Ich habe mich damals bemüht, auswärtige Chöre preiswert in Cuxhaven unterzubringen. Wir brachten sie unter anderem in der Grimmershörnkaserne, teilweise aber auch privat beim Shanty-Chor Cuxhaven unter. Das machte viel Arbeit, aber ich bekam tatkräftige Unterstützung von unserem Shanty-Chor: Dieser kam damals zum Großeinsatz in die Kaserne. Dann hieß es "Betten bauen". Mit der uns zur Verfügung gestellten Bettwäsche bezogen wir manchmal bis zu 150 Betten und zogen sie hinterher auch wieder ab.

G.P.: Seit 25 Jahren wird zum Tag der Shanty-Chöre mittags im Kurpark ein Erbsensuppen-Essen angeboten. Wie kam es zu dieser Tradition?

Mangels: Die Idee basierte zuerst auf der Überlegung, den teilnehmenden Shanty-Chören ein preiswertes Mittagessen anzubieten. Doch dann wurde Werbung gemacht unter dem Motto "Was wollt ihr zu Hause Kartoffeln schälen? Kommt doch in den Kurpark zum Erbsensuppen-Essen!". Es war immer Glückssache und Fingerspitzengefühl erforderlich, wieviele Poritionen eingekauft werden mussten, denn eine Rückgabe war natürlich nicht möglich. Beim Ausgeben der Suppe hat uns die ganzen Jahre das Deutsche Rote Kreuz erfolgreich unterstützt.

Eine bestimmte Situation sollte hier erwähnt werden: Am Veranstaltungstag schlug vormittags das Wetter um, das Publikum blieb weg und wir blieben auf ca. 1000 Portionen Erbsensuppe sitzen. Pfiffig wie wir waren, beschlossen wir, die Suppe einzufrieren um sie 14 Tage später auf Duhner Wattrennen zu verkaufen. Der Kurdirektor nutzte die guten Beziehungen zum Krankenhaus, wir besorgten Kühlbehälter und die Suppe wurde in den dortigen Kühlräumen eingelagert. Als wir sie dann zum Wattrennen hervor holten, mussten wir feststellen, dass unsere Bemühungen vergebens waren. Die Erbsensuppe war sauer.

G.P.: Sie haben zum Teil auch selbst moderiert?

Mangels: Ja, so war es. Durch Krankheitsausfall des Moderators Klaus Erlewein habe ich einmal die Nonstop-Veranstaltung im Kurpark moderiert und mehrmals den Gala-Abend am Samstag.

G.P.: Wie oft musste die Veranstaltung aus Witterungsgründen in die Halle verlegt werden?

Mangels: Soweit ich mich erinnern kann - zweimal. Wir sind natürlich nur in die Halle gegangen, wenn das Wetter extrem schlecht war. Für unseren Haustechniker Dieter Meyer und seine Helfer war das natürlich immer eine schwierige Situation, da die gesamte im Kurpark vorbereitete Technik plötzlich in der Halle benötigt wurde. An dieser Stelle muss ich einige lobende Worte an die Techniker aussprechen: Sie waren und sind immer noch am Samstag bis in die späten Abendstunden vor Ort und haben am nächsten Tag ab 6:00 Uhr morgens wieder Dienst. Hier ist eine große Einsatzbereitschaft vorhanden. Das ist nicht selbstverständlich. Was das Wetter betrifft, so hoffe ich, dass in diesem Jubiläumsjahr die Sonne über dem Tag der Shanty-Chöre strahlen wird und das Festival zu einem besonders heiteren Erlebnis für alle Beteiligten wird.